Schreibstube

Ein Ort für Sagen, Sprüche und anderes Schriftgut


INHALT

▼  Märchen, Sagen, Kalendergeschichten
▼  Zugabe: London Omnibus
▼  Sprüche


Märchen, Sagen, Kalendergeschichten

Rotkäppchens Abenteuer im Schulwald
oder
Pädagogischer Paradigmenwandel im Spiegel des Märchens.
 Rotkäppchen (PDF, 80 KB)

(Dieser Text wurde inspiriert durch die Forschungen des Ehepaars Benoit: Barbara Benoit, Walter Benoit, Krankheitsbilder. Die Bedeutung der Mythen und Märchen. 3. Aufl. Frankfurt: R. G. Fischer, 2002. ISBN-13: 978-3830102236)

Die GEZ und der Mann hinter dem Mond. Eine Sage.
 Mann hinter dem Mond (PDF, 20 KB)

Die Wette. Eine Kalendergeschichte.
Wette (PDF, 40 KB)


Zugabe: London Omnibus

"London Omnibus. An alternative guide to the metropolis". Eine einzigartige Vorfreude auf die nächste London-Reise!
London Omnibus (PDF, 1,5 MB)


Sprüche

Die Grenzen zwischen Tiefsinn und Schwachsinn sind mitunter sehr verschwommen...


Die Deutschen haben die merkwürdige Gewohnheit,
dass sie bei allem, was sie tun,
sich auch etwas denken.

(angeblich von Heinrich Heine)


"Zu lernen und das Erlernte immer wieder zu üben -
erfreut das etwa nicht?

(angeblich von Kung-fu tse, alias Konfuzius)



"Wenn du etwas tun willst, dann tu es jetzt -
morgen ist es entweder verboten oder ungesund."

(Volksweisheit)


Andererseits:

"Morgen ist auch noch ein Tag."

(Volksweisheit)


Und im gleichen Sinne:

"Lass alle Welt schimpfen und lästern -
morgen ist heute schon gestern."

(Eigenproduktion Ende der 70er Jahre)


Gott gebe allen, die wir kennen,
zehnfach zurück, was sie uns gönnen.

(Herkunft unbekannt)


Tiefschürfendes aus der Fußballwelt:

"Was erlauben Strrruuunz?"

... und ...

"Ich habe fertig."

(Giovanni Trappatoni, Fußballtrainer des FC Bayern, anno 1998)

"So einen Scheiß, den kann ich nicht mehr hören!"

(Rudi Völler, Teamchef der Nationalmannschaft, 2003)


Ein Zwilling kommt selten allein.

(Eigenproduktion Ende der 60er Jahre)


"Hallo Fräulein, kenn' ich Sie nicht von irgendwo her?"
"Kann schon sein, da geh' ich häufiger hin."

(Sketch mit Dieter Krebs und Iris Berben)


"Knieknick-Liege und Katzen-Kratztrommel"

Ein Zungenbrecher, den das Leben schrieb
(genauer: Der Tchibo-Katalog März 2006)


Das Leben als Rollenspiel:

Wer will mich hindern,
wenn nicht ich selbst,
das Skript,
dem ich scheinbar folgen muss,
in die eigene Hand zu nehmen
und meine Rolle neu zu schreiben?

Eigenproduktion 2006


Ein rüstiger Rentner
Wiegt bis zu zwei Zentner.
Ich armer Pensionär
Bin etwas weniger schwer.

(Selbsterkenntnis im September 2006)


Irgendwann müssen alle sterben,
der Optimist ebenso wie der Pessimist.
Aber der Optimist
hat wenigstens etwas vom Leben gehabt.

(Angeblich von Simon Perez, israelischer Regierungschef und Staatspräsident)


Nous avons toute la vie pour nous amuser.
Nous avons toute la mort pour nous reposer.

Wir haben das ganze Leben, uns zu vergnügen.
Wir haben den ganzen Tod, uns auszuruhen.

Georges Moustaki in dem Chanson "La philosophie".


Wie will ich sterben?
Wenn mich jemand an der Hand oder im Arm hielte, wäre das gut.
Wenn das Wesentliche gesagt und verziehen wäre, wäre das gut.
Wenn ich auf das Meer sehen könnte oder wenigstens in den Himmel, wäre das gut. Leben und Unendlichkeit sind in beiden.
Wenn die Schmerzen erträglich wären und der Kopf klar genug, um all das zu erleben, wäre alles gut.

In Anlehnung an Katrin Göring-Eckardt, Bundestags-Abgeordnete der Grünen ("Zeit" vom 29.03.2007, S. 4).


Partnerschaftliche Planung...

"Wenn einer von uns beiden stirbt, lasse ich dich einäschern und ins Meer streuen. Wäre dir das recht?"
"Aber sicher doch. Ich könnte da gut mit leben."

Eigene Weiterentwicklung einer weitverbreiteten Redensart.


Philosophische Grundsätze

"Mein Grund-Satz," spricht der Philosoph,
"Ist kurz und hintersinnig.
Er heißt: Cogito ergo sum -
Ich denke, also bin ich."

"Das glaub' ich nicht," sagt seine Frau,
Nicht minder wortgelenkig,
"Dubito ergo cogito -
Ich zweifle, also denk' ich."

(Eigengewächs April 2010)


London. U-Bahn-Haltestelle Westminster. Ein altes Ehepaar betritt das Abteil. Beide mindestens 90, sie gebückt und am Stock gehend, er zitternd und mit Hut. Sie halten sich an den Händen. Wie auf Kommando erheben sich alle Leute von ihren Plätzen. Die Alten nicken dankend und setzen sich mühsam. Er nimmt den Hut ab. Schaut versonnen lächelnd in die Runde. Dann beugt er sich zu seiner Frau, küsst sie auf die Wange und sagt seufzend: "Ich glaube, wir sehen ziemlich alt aus, my dear."

Dieses anrührende Erlebnis schrieb Hannah Ruhm, Hannover, nieder. Gefunden in der "Zeit" vom 12. Mai 2010, S. 94.


Wie uns die Fremden sehen

Wie sehen uns die Fremden?
Sehen uns die Fremden?
Sehen die Fremden?
Die Fremden?
Fremde?

Gedicht des griechischen Dichters Ntinos Siotis, 1999 veröffentlicht in seiner Gedichtsammlung "Mouseion Aeros", übersetzt von Lilia Diamantopoulos-Hirner, München. Abgedruckt in der "Zeit" vom 12. Mai 2010, S. 94, während ich auf Samos wanderte.


Es gibt keine vernünftigere Regung als die Liebe.

Marlen Haushofer (1920 - 1970) in ihrem Roman "Die Wand".


Eine neue Bauernregel zum Sommerwetter in Nordrhein-Westfalen

Oftmals macht zur Ferienzeit
Uns die Sonne wenig Freud.
Fängt die Schule wieder an,
Strahlt die Sonne, was sie kann.

Eigengewächs, September 2016


02.09.2016 © Martin Lipka